Alexandre
Desplat
Alexandre Desplat wurde 1961 in Paris geboren. Mit sechs Jahren erhielt er Klavierstunden, mit acht bzw. zehn Jahren Trompeten- und Flötenunterricht. Zur selben Zeit begann Desplat erste eigene Musikstücke zu komponieren. Seine Ausbildung setzte er am Conservatoire de Paris fort.
Seinen ersten Filmscore schrieb Desplat 1985 für Robert Guédiguians Komödie »Ki lo sa«. Seither komponierte Alexandre Desplat die Musik zu über 160 Filmen. Er wurde 8-mal für den Academy Award und ebenfalls 8-mal für den Golden Globe nominiert und mit einem Oscar und Golden Globe und 2 Grammys ausgezeichnet.
Anfänglich arbeitete Desplat unter anderem für so renommierte europäische Regisseure wie Jacques Audiard, Marleen Gorris und Patrice Leconte. Mit einer Vorliebe für lyrische, elegante Orchestrierungen und präzise Dramaturgie konnte Desplat aber sehr bald auch international auf sich aufmerksam machen.
Im Jahr 2003 schuf Alexandre Desplat die Filmmusik für Peter Webbers Historiendrama Das Mädchen mit dem Perlenohrring mit Scarlett Johansson und Colin Firth in den Hauptrollen. Der sinntliche Filmscore, der ihm unter anderem Nominierungen für den Golden Globe, British Academy Film Award und den Europäischen Filmpreis einbrachte, markierte seinen internationalen Durchbruch als Filmkomponist und ließ ihn auch in Hollywood bekannt werden.
Erneut von Kritikern gelobt wurde er ein Jahr später für die Zusammenarbeit an Jonathan Glazers Drama Birth mit Nicole Kidman, mit dessen Score er seinen Platz in der Riege der Hollywood-Komponisten festigte.
Mittlerweile ist Desplat für viele prominente Regisseure wie Roman Polanski, Stephen Frears, Wes Anderson, Ang Lee, David Fincher, Tom Hooper, Terrence Malick, Ben Affleck, Kathryn Bigelow und George Clooney unverzichtbar geworden.
Für die Filmmusik zu Jacques Audiards Drama Der wilde Schlag meines Herzens erhielt der Filmkomponist 2005 den Silbernen Bären bei den Filmfestspielen von Berlin und 2006 den César. Zwei weitere Golden-Globe-Nominierungen folgten 2006 und 2007 für die Filmmusiken zum Politdrama Syriana (2005) und dem romantischen Drama Der bunte Schleier mit Naomi Watts, für das er den Preis letztendlich erhielt. Ebenfalls im Jahr 2007 wurde Desplat mit einer Oscar-Nominierung und dem Europäischen Filmpreis für seine Kompositionen zu Stephen Frears Elizabeth-II.-Biografie Die Queen gewürdigt.
Jeweils eine weitere Oscar-Nominierung erhielt er für seine Arbeit an David Finchers Literaturverfilmung Der seltsame Fall des Benjamin Button (2008) und Wes Andersons Animationsfilm Der fantastische Mr. Fox (2009). 2010 arbeitete Desplat an Harry Potter und die Heiligtümer des Todes-1 &2, Roman Polankys The Ghost Writer, Chris Weitz Twilight – The New Moon und Tom Hoopers The Kings Speech, wofür er bereits seine vierte Oscarnominierung innerhalb von fünf Jahren erhielt. 2012 schrieb er die Musik für Ben Afflecks Film Argo, welcher mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet wurde und Desplat seine fünfte Oscar und Golden Globe Nominierung einbrachte. 2013 folgte eine Oscar Nominierung für Steven Frears Philomena. Im Jahr darauf komponierte Desplat den Soundtrack für Godzilla und wurde zweifach für den Oscar nominiert: für Morten Tyldums The Imitation Game und Wes Andersons The Grand Budapest Hotel. Für die Filmmusik zu The Grand Budapest Hotel wurde Desplat schließlich mit einem Oscar ausgezeichnet.
Als Schauspieler absolvierte Desplat einen Auftritt in Josiane Balaskos Komödie Mein Leben ist die Hölle (1991) an der Seite von Daniel Auteuil und zusammen mit Matt Damon in George Clooneys Monuments Man – Ungewöhnliche Helden (2014).
Weiters komponiert er Theatermusik für die Comédie Francaise sowie für Ballett und ist Jury Mitglied des Festival de Cannes und Jurypräsident der Filmfestspiele von Venedig.