Parade of the Charioteers

Für das mit beispiellosem Aufwand produzierte Bibelepos »Ben-Hur« (1959), das über Wohl und Wehe des finanziell gebeutelten Studios entscheiden sollte, schuf der ungarische Tonsetzer eine großartige, Oscar-prämierte Musik voll inspirierter Melodik und dramatischer Kraft. Der zur Lebenszeit Jesu ausgetragene Konflikt zwischen Judäa und Rom, verdichtet im erbitterten Widerstreit der ehemaligen Jugendfreunde Judah Ben-Hur und Messala, spiegelt sich auch im heute gespielten Stück. Die im Glanz des Blechs erstrahlende Parade der Wagenlenker vereint zwei Themen. Das erste stellt eine Dur-Erweiterung eines Motivs für »Messala« dar, welches im ersten Filmdrittel – in grimmiger Moll-Variante – die politisch motivierte Gnadenlosigkeit des einstigen Freundes unterstreicht. Das zweite ist das sich im optimistischen Pathos aufschwingende »Ben Hur«-Thema. Die Hauptkontrahenten des bevorstehenden schicksalhaften Wagenrennens werden auf diese Weise auch musikalisch hervorgehoben.